Man muss es sagen: Die Valentin Fans und Interessierten hatten ihre kreativen Köpfe zum Rauchen gebracht und jede Menge skurrile und originelle Beiträge eingesandt.
Für 30 davon ging es dann in die nächste Runde: auf dem Blog konnte abgestimmt werden. Die zehn Beiträge mit den meisten Stimmen wurden nun bei der Matinée am 24. September im Turmstüberl vorgestellt.
Unter der schlagfertigen und umwerfend komischen Moderation von Constanze Lindner und der herrlich schrägen musikalischen Begleitung von Andreas Koll wurden die zehn Beiträge dem Publikum präsentiert. Zum Beispiel „Kürzagehtsnedgschichtn“ (zwei echt kurze Geschichten) und „Halbleiterhersteller“ (eine halbe Leiter aus Legosteinen), „Ab-biss-Birne“ (eine abgebissene Birne) und „König Ludwig Wasser – Der homöopathische Weg Wagner zu lieben“ (Wasser aus dem Starnberger See), „Ein München Kabinett in fünf Vignetten“ (skurrile Geschichten aus dem Münchner Leben), die „R-entenerhöhung“ (eine hochgehaltene Ente) und ein Brief: „Liebster Walentin…deine wollbusige Freundin Walentina“ (mit rosa Tinte handgeschrieben) brachten das Publikum zum Staunen und Lachen.
Und dann wurde es spannend. Das Publikum stimmte ab und nach einem äußerst knappen Kopf an Kopf Rennen standen die drei ersten Gewinner fest:
3. Preis
Unbefugten ist der Unfug verboten von Dietmar Nickel
Bild: Dietmar Nickel
2. Preis
Googlehupf von Nikolaus Mohr
Bild: Nikolaus Mohr
1. Preis
Internationaler Zunixgebraucher von Bernt Lusteck
Bild: Bernt Lusteck
Es war ein wunderbarer und außergewöhnlicher Vormittag; humorvoll, hintersinnig und spannend. Eines ist auf jeden Fall klar: Es hat sich gelohnt und schreit nach einer Fortsetzung! Und ja: der Kuriositäten Preis der Saubande „Valentinesk weitergedacht“ wird auch im Jahr 2024 ausgelobt. Also schon mal valentinesk nach- und weiterdenken…
Neue Hofausstellung zum Film Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Oktoberwiese von Peter Syr
In Kooperation mit der Saubande e.V. und dem Valentin-Karlstadt-Musäum
Ein Lieblingsthema von Karl Valentin ist immer wieder das Oktoberfest. 1921 drehte Valentin mit Liesl Karlstadt seinen Oktoberfestfilm. Er gibt die Atmosphäre auf dem Oktoberfest 1921 wieder und zeigt die ersten Aufnahmen der Schaustellergasse überhaupt mit ihren verschiedenen Attraktionen wie Messerwerfer und Toboggan.
Valentin spielt hier einen Lebemann, der sich mit seiner jungen Geliebten auf dem Oktoberfest verabredet. Seine dicke Frau, gespielt von Liesl Karlstadt, bestimmt, dass ebenfalls gemeinsam das Oktoberfest besucht wird. Und so entspinnt sich ein wildes Katz- und Mausspiel zwischen den Fahrgeschäften der Wiesn auf der Suche nach der Geliebten und der Verfolgung durch die Ehefrau.
Finaler Höhepunkt des Films ist der unbeabsichtigte Fluchtversuch Valentins mit Hilfe eines Bündel Luftballons. Karl Valentin beschreibt die für ihn schmerzhaften Dreharbeiten dieser letzten Filmszene mit den Worten: „Filme ansehen ist wirklich angenehmer als Filme fabrizieren.“ Spielerisch verbindet Valentin mit dem Oktoberfestfilm Unterhaltung und Dokumentation und schuf hier erstmals das Format Infotainment, das erst viel später als Genre im Film Einzug fand.
Das bei Valentin beliebte Motiv Oktoberfest findet sich in vielen Abwandlungen nicht nur zahlreichen Szenen und Dialogen wieder. Er selbst war mit einem Fahrgeschäft, der Froschrutschbahn, das er zusammen mit seinem Freund Ludwig Greiner konstruiert hatte, auf dem Oktoberfest 1921 vertreten.
Valentin als Schausteller: Die Frosch-Bahn
Werbeplakat für die Froschbahn
So spannt die Hofausstellung, die in Anlehnung an ein Festzelt konzipiert wurde, in sechs großen Tafeln den Bogen von der historischen Bedeutung des Oktoberfestfilmes über die Rolle Valentins als Filmpionier bis zu seiner Vorliebe für das bedeutendste Volksfest der Welt.
Presseerklärung des Valentin-Karlstadt-Fördervereins e. V. „Saubande“
Juli 2023 Zur aktuellen Debatte über den Erhalt des Valentin-Karlstadt-Musäums im Isartor und dessen weitere Gestaltung, gibt der Valentin-Karlstadt-Förderverein e.V. „Saubande“, der nicht nur ein Sprachrohr der Valentin Fans und Interessierten ist, sondern sich auch mit der Förderung des Valentin-Karlstadt-Musäums befasst, folgende Presserklärung ab:
Das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor ist eine modern gestaltete Ausstellung, die den vorhandenen Platz bestens ausnutzt. Eine Fülle von Exponaten, Audios, Filmen und Texten gibt es hier zu bewundern, die Besucher*innen erwartet ein vielfältiges, abwechslungsreiches, unterhaltsames und interaktives Ausstellungserlebnis! Zusätzlich finden wechselnde Sonderausstellungen statt und im beliebten Turmstüberl geben sich bei regelmäßigen Kulturveranstaltungen namhafte Künstler*innen die Klinke in die Hand.
An einem der zentralsten Plätze der Stadt, dem Innenhof des Isartors, bietet das Museum zudem wechselnde, informative und interessante Ausstellungen im öffentlichen Raum. Es erweitert seine Ausstellungsfläche damit nicht nur erheblich, es bietet ebenso – wie kein anderes Museum in München – unkomplizierten, kostenlosen Zugang zu Ausstellungen unter freiem Himmel, die 24 Stunden geöffnet sind. Auch Karl Valentin hatte Kultur für ALLE im Sinn!
Viele Führungen in der Stadt beginnen hier im Innenhof. Damit werden nicht nur Tourist*innen mit Münchner Kultur versorgt. Diese Ausstellungen sind auch eine geniale Werbung für das Museum selbst.
Sind das nicht Gründe genug, den Standort Isartor in keinem Fall aufzugeben? Wer verirrt sich schon zum Schlachthof? Der Vergleich mit dem Volkstheater, der schon ein paarmal im Raum stand, verfängt hier nicht. Ein Theater ist nicht im selben Maße auf Laufkundschaft angewiesen. Das Theaterpublikum folgt dem Programm und muss zwangsläufig dort hin. Museen kann und soll man entdecken, und wenn es zufällig geschieht.
Das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor ist ein Gesamtkunstwerk! Es gehört zum Isartor wie das Oktoberfest zur Theresienwiese oder das Rathaus zum Marienplatz.
Nun gibt es bekanntermaßen das Problem des Brandschutzes, das nun dringend gelöst werden muss. Ein fertiger Entwurf zum Umbau des Valentin-Karlstadt-Musäums liegt vor, der zum einen den Brandschutz und zum anderen auch die Barrierefreiheit berücksichtigt. Das heutige Isartor, das mit dem ursprünglichen Tor von 1337, durch diverse Umbauten in der Vergangenheit, sowieso nichts mehr zu tun hat, würde durch diesen Umbau nur gewinnen. Die im Entwurf vorgesehenen Außentürme lägen vom Tal aus gesehen außerhalb der Sichtachse. Vom Isartorplatz aus würden sie hinter dem historischen Bestand verschwinden. Hier muss der Denkmalschutz zurückstehen und zulassen, dass diesem Münchner Wahrzeichen etwas Moderne eingehaucht wird. Der Vergleich mag zu hoch gegriffen sein, aber das Louvre-Museum hat durch den pyramidenförmigen Eingang von I.M. Pei auch nur gewonnen.
Was wäre denn die Alternative? Das Isartor ungenutzt und verwaist zurückzulassen? Ein Wahrzeichen, das intensiv (50.000 Musäumsbesucher im Jahr) und modern genutzt wird, ist aus unserer Sicht viel mehr wert.
Der angedachte Alternativ-Standort in der alten Viehmarktbank steht seit 25 Jahren leer und verfällt. Dieses Gebäude ist also auch hochgradig marode und müsste erst einmal saniert werden. Wie lange würde das dauern? Wie viele Jahre von Genehmigung zur Planung und zur Fertigstellung? Und bis dahin sollte es dann kein Valentin-Karlstadt-Musäum in München geben? Das ist nicht vorstellbar.
Valentin-Karlstadt-Förderverein e.V. „Saubande“ und Freunde:
Gerhard Aimer, Inge Aimer, Hans Altmann, Inge Altmann, Anja Angerstein, Friedrich Ani, Johann Anzenberger, Claudia Bäuml-Pöll, Hanne Bahlmann, Ingrid Bals, Renate Bartholomae, Dr. Michael Bauer, Johann Bengen, Martin Bengsch, Hans Bergdolt, Corinna Binzer, Christa Bissinger, Johanna Bittenbinder, Helga Bodden, Dr. Peter Bodden, Iris Boeck, Ulrich Bötsch, Achim Bogdahn, Jan Dierk Borgmann, Marianne Brandl, Heinz-Josef Braun, Marianne Braun, Wolfgang Braun, Ruth Breitkopf, Birgit Bremberg, Willi Deml, Kondrad Diewald, Dr. Monika Dimpfl, Gustav Dittrich, Leonore Doerfert, Walter Doerfert, Hannelies Dotzler, Horst Drey, Sylvia Ecker, Josef Eder, Josefine Ehrmüller, Helga Fabianek, Monika Fabianek, Josef Falbisoner, Claudia Federhofer, Dieter Fischer, Ottfried Fischer, Elisabeth Förg, Christine Folz, Amelie Fried, Achim Frischbutter, Günther Fritsch, Claudia Fürst, Ingrid Gailhofer, Theresia Garthoff, Hannelore Gaßner, Fritz Geyer, Brigitte Gransee, Andrea Grassl, Gabi Grill, Jürgen Grimm, Otto Grohmann, Steffen Haas, Josef Hader, Astrid Häußler, Gerhard Häußler, Rudolf Hartbrunner, Herbert Hauke, Roland Hefter, Jens Heidrich, Jonny Heinig, Herbert Henker, Marie Luise Hesse, Angelika Heyer, Gabriele Hirschberger, Sybille Hochreiter, Heidrun Hohberger, Wolfgang Hohberger, Gerhard Holz, Dietmar Holzapfel, Dr. Eva Hutzelmeyer, Dr. Hannes Hutzelmeyer, Elisabeth Jakob, Elisabeth Jackwerth, Franz Jackwerth, Elisabeth Jakob, Georg Joa, Doris Judenmann, Peter Judenmann, Alexander Kardaschenko, Franziska Karmann, Sandra Karmann, Manfred Kastl, Ilka Kavanian, Rick Kavanian, Ana Kettner, Erwin Kettner, Gabi Kiermeier, Marion Kießling, Roswitha Kinzel-Rieder, Luise Kinseher, Jürgen Kirner, Hedwig Klier, Reiner Knäusl, Wolfgang Koch, Roswitha Kohl, Elke Kopp, Johann Kopp, Natali v. Kornatzki, Fritz Krodel, Brigitte Krummhaar, Eckhard Krummhaar, Monika Krumsdorf, Heiko Landgraf, Anna Lange, Polina Lapkovskaja (Pollyester), Irene Lappe, Fritz Letsch, Andrea Lehner, Christine Lehner, Barbara Lederer-Xomplios, Hannelore Lederer, Christoph Leibold, Michael Lerchenberg, Bettina Lerchenmüller, Dorli Lichtenberg, Katharina von Lieven, Evi Lindmeier, Heinz Lindmeier, Constanze Lindner, Gabriele Lippert, Wolfgang Mach, Beate Maier, Brigitte Maier, Carola Meier, Karin Marburger, Gabriele Meinl, Tina Merz, Nicole Methfessel, Alexander Metz, Gerhard Metzger, Gertraud Miller, Julia von Miller, Hans Christian Müller, K. P. Münch, Cornelia Nagel, Ulrike Nedwed, Andreas Nürnberger, Harald Ober, Günter Obermaier, Ingrid Oxfort, Andreas Passian, Monika Petri, Gisela Pichler, Lilli Planz, Gerhard Pompe, Engelbert Precht, Joachim Proft, Peter Probst, Hiltraut Pusch-Zilker, Julia Rahn, Wolfgang Ramadan, Grit Ranft, Margit Rauch, Werner Rauch, Angelika Redel, Tania Reetz, Sibylle Reinicke, Liane Reithofer, Christina Ridao Alonso, Jürgen Rieger, Traudl Röber, Michael Röder, Birgit Roth, Ilona Roth, Elisabeth Rüster, Michael Schäffler, Christine Schatzl, Sepp Schauer, Helmut Schleich, Doris Schlosser, Rudolf Schmid, Werner Schmidbauer, Klaus Schmidt, Stefan Schneider, Dr. Klaus Schumann, Monika Schweitzer, Johanna Seitz, Jürgen Semmelmann, Walter Sindlinger, Fanny Skapata, Sigi Skapata, Roswitha Sommer, Willi Sommer, Rita Steininger, Dr. Michael Stephan, Christine Stöckl, Herwig Stuckenberger, Ingried Stuckenberger, Dieter Sütterlin, Peter Syr, Rainer Täuber, Hans Paul Thiene, Helmut Thieß, Ulrike Thomas, Manfred Treml, Dr. Josef Tress, Bele Turba, Karin Velder, Eva Maria Volland, Günter Wagenbauer, Brigitte Wagner-Skurka, Franziska Wanninger, Gisela Weilnböck,Martina Wein, Heike Weinzierl, Hans Well, Manfred Wenderoth, Hermann Wilhelm, Fritz Wimmer, Hans Wörner, Juliane Ziegel, Walter Zilker, Martha Zillner, Stephan Zinner
Die große Maria Peschek ist am 8. Juni 2023 unerwartet verstorben
Matinee
Ein Nachruf von Sabine Rinberger
Die Maria, das kann doch nicht sein. Ihr großes Herz hat plötzlich versagt. Für uns und mich war Maria eine der Größten. Seit vielen Jahren ist sie im und mit dem Valentin-Karlstadt-Musäum und dem Valentin-Karlstadt-Förderverein „Saubande“ engagiert verbunden. Sie trat seit 2005 immer wieder im und für das Valentin-Karlstadt-Musäum auf. Nie ließ sie sich lange bitten, egal ob ich sie um einen Aufsatz für den Musemskatalog „An jedem Eck a Gaudi“ fragte oder ob sie Gründungmitglied des 2012 entstandenen Fördervereins für Karl Valentin und Liesl Karlstadt werden wolle. Maria lieferte immer prompt und war dabei. Im Katalog schrieb sie über Liesl Karlstadt, die sie für die größte Männerdarstellerin hielt. Ein Genre das Maria Peschek auch suchte und beherrschte, zum Beispiel in der Rolle des Machotypen Mike.
Matinée der Saubande
Sie hatte die Idee, den Förderverein – das fand sie langweilig – „Saubande“ zu nennen, nach dem verzweifelten Ausruf von Karl Valentin im Buchbinder Wanninger „Saubande dreckate!“. Sie war nicht nur Gründungsmitglied auf dem Blatt, sondern versäumte auch so gut wie keine Vorstandsitzung, bereicherte die Vereinsarbeit immer mit guten Ideen. Sowieso stand sie bei jeder der legendären „Saubanden-Matineen“ im Münchner Volkstheater auf der Bühne, unentgeltlich versteht sich. Ebenso fehlte sie bei keinem Sommerfest des Valentin-Karlstadt-Musäums im Innenhof des Isartors. So auch im letzten Jahr nicht, wo sie völlig ohne Stimme ankam, was sie nicht davon abhielt, für uns auf die Bühne zu gehen. Und wie sie es auch immer schaffte, dort gelang es ihr, die letzten Kräfte zu mobilisieren, sie ließ sich nichts anmerken und hatte wie immer das Publikum im Handumdrehen erobert. Darauf verbrachte sie eine Woche im Krankenhaus. Sie war eine großartige, vielfältige Künstlerin, Kabarettistin, Schauspielerin und Bühnenautorin. Längst hatte sie die Schürze ihrer Bühnenfigur Paula Pirschl abgelegt und wurde immer mehr auf den Brettern zur Maria Peschek. Als solche konnte sie unvergleichliche Geschichten erzählen, die so aus dem Leben gegriffen waren, beobachtend und erkennend, dass sie das Publikum sofort zutiefst berührten, obwohl sie zugleich unglaublich unterhaltsam waren. Unvergleichlich, wenn sie den Luis Trenker gab, in einem unverständlichen nur angedeuteten Südtirolerisch. Spätestens da lagen alle schon unter den aufgestellten Bierbänken vor Lachen und zwar, egal ob jung oder alt, weiblich oder männlich oder überhaupt.
Sommerfest am Isartor
Maria Peschek hatte eine große Beobachtungsgabe und Liebe für die Menschen, vor allem auch für jene, die am Rande der Gesellschaft standen, die anders waren, für Kinderseelen, die sie selbst noch immer in sich fühlte, damit konnte sie so berühren. Sie schaute genau hin, hörte genau. Sie nahm sich aber kein Blatt vor den Mund. Ein großes Anliegen war es ihr, Frauen in ihren Rechten und Kolleginnen zu stärken, immer in großer Solidarität, nie in Konkurrenz. Selbst durfte ich mehrmals mit ihr in der Jury für den Dieter-Hildebrandt-Preis sitzen, es war immer sehr spannend ihre Vorschläge zu hören, sich mit ihr auszutauschen, unaufgeregt und uneitel, immer im Interesse, die gute Lösung zu finden.
Matinée der Saubande
Für menschliche Schwächen hatte sie ein Faible und so brachte sie gemeinsam mit ihrem Mann und Bühnenpartner Helmut Dauner im Dialog Szenen einer langen Ehe auf die Bühne. Hier mochte sich so mancher, so manche, wiederfinden, immer mit einem Augenzwinkern aber schon auch mit einem gewissen Ernst und einer Nachdenklichkeit. Am Ende siegte immer die Liebe.
Maria Peschek war von einer erstaunlichen Unerschütterlichkeit und Tapferkeit. Mit 22 erhielt die hübsche aufstrebende Studentin der Otto Falckenberg-Schule die Diagnose eines autoaggressiven Rheumas. Ohne jedes Aufhebens ging sie mit der Krankheit um, ließ sich von nichts abhalten und machte immer das Beste daraus.
Einmal wurde ein Interview für den Bayerischen Rundfunk mit Mitgliedern der Saubande oben im Turmstüberl aufgezeichnet. Maria Peschek kam dazu. Erst beim Hinuntergehen der 79 Stufen bemerkte ich, dass sie kaum gehen konnte. Einer der vielen Knochenbrüche war gerade wieder am heilen. Wahrlich auf dem Hintern ist sie Stufe für Stufe hinunter gehockt. Mir tat das sehr leid und ich meinte, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich einen anderen Ort gesucht. Sie darauf nur: „das geht schon, ich komm schon runter“. Dafür konnte man sie nur bewundern.
In allem was sie tat, strahlte sich eine große innere Unabhängigkeit aus, auch wenn sie immer von einer ungeheuren Nervosität vor den Auftritten geplagt war. Als Kind, erzählte sie einmal, wollte sie immer brav sein, aber sie habe nicht gewusst, wie das geht. Auch dafür hatte sie die Sympathien so vieler Menschen, auch dafür werden wir sie so vermissen und uns glücklich schätzen, ihr im Leben begegnet zu sein.
Sommerfest am Isartor
Am 13. Juli 2023, am ersten Tag unseres Sommerfestes wird sie fehlen. Ihr Auftritt war schon fest eingeplant. Wir hätten gerne schon auf ihren baldigen 70. Geburtstag am 12. August angestoßen.
Sabine Rinberger, das Valentin-Karlstadt-Musäum und die „Saubande“, Valentin-Karlstadt-Förderverein.