Liesl Karlstadt und Karl Valentin – Vom Brettl ins Theater mit Bert Brecht und Lion Feuchtwanger
Bis 29. April 2025 am Isartor
Das Museum ist geschlossen, aber Karl Valentin und Liesl Karlstadt sind weiterhin am Isartor zu sehen:
In der neuen Hofausstellung zeigen wir das Starduo der Münchner Volkssängerszene inmitten ihrer zahlreichen Bewunderer im München der 1920er Jahre. Ihre Auftritte entwickelten sich in dieser Zeit vom Geheimtipp zum Pflichtprogramm, sie begeisterten immer mehr Menschen. Man ging zu Valentin und Karlstadt, weil man hier etwas ganz Neues und Niedagewesenes entdeckte. Auch Lion Feuchtwanger und Bertolt Brecht zählten zu den Bewunderern. Feuchtwangers Roman „Erfolg“ schildert eindrücklich ihre Auftritte. Brecht holte das Duo als junger Dramaturg an die Münchner Kammerspiele – vom Brettl ins Theater!
Am Tag nach der Premiere von Brechts Stück „Trommeln in der Nacht“ (1922) waren Valentin und Karlstadt Teil der kommentierenden Mitternachtsvorstellung „Die rote Zibebe“. Sie beteiligten sich an der Revue des ersten Teils und bestritten den zweiten Teil alleine mit „Durch Nacht und Nebel“ und dem „Christbaumbrettl“. Ab da sorgen Valentin und Karlstadt regelmäßig an den Kammerspielen für ein gefülltes Haus. Die Ausstellung spürt dieser Zusammenarbeit nach und holt das 1924 für die Kammerspielbühne erstandene Stück „Die Raubritter vor München“ zurück an seinen Originalschauplatz – das Isartor.
Am 12.12.24, Liesl Karlstadts Geburtstag, eröffneten Hans Well und Sabine Rinberger die Ausstellung. Es ging ein kalter Wind, aber die Atmosphäre war umso wärmer.
Das Interesse war groß – trotz der Kälte Laura Mokrohs führt durch die Ausstellung
Bei Tag und Nacht, Nebel und Sonnenschein geöffnet.
Kuratorinnenführung am 28.1./25.2/25.3. und 29.4. jeweils um 17:30 Uhr am Isartor (direkt vor „Jodeln am Tor“)
Was für ein Fest! Ein großer DANK an alle KünstlerInnen fürs kostenfreie Mitmachen, an das Team des Münchner Volkstheaters für die großartige Unterstützung und alle, die gekommen sind, um einen wunderbaren Vormittag zu erleben und die Saubande mit ihrer gekauften Karte zu unterstützen.
Saubande Matinée 2024
DAS PROGRAMM
Bele Turba und Johann Anzenberger mit „Buchbinder Wanninger“
Saubandentalk mit Sabine Rinberger
Bele Turba und Caro Matzko stellen die Sieger des Saubanden-Wettbewerbs „Valentinesk weitergedacht“ vor
Sven Kemmler
Andreas Martin Hofmeir und Tizian Jost
Ilse Neubauer mit Texten von Karl Valentin, Maria Peschek und Fredl Fesl
PAUSE
Verena Richter und Florian Burgmayr
Constanze Lindner
Sabine Rinberger und Caro Matzko im Saubandentalk mit Jutta Speidel
Brustmann – Schäfer – Horn
Wir danken wieder einmal aufs Herzlichste unserem „Strukturhasen“ Caro Matzko für ihre wunderbare Begleitung durch den Vormittag.
Und hier noch eine Galerie mit vielen Eindrücken von der Matinée und einem großen Dank an den Fotografen Dieter Schnöpf.
Das Foyer des Volkstheaters ist fest in Saubandenhand
Die vergessenen Rosinen Geschichten mit Witz und Liebe von e.o.plauen
Sonderausstellung von 25.4. bis 17.9. im Valentin-Karlstadt-Musäum
(c) e.oplauen -Stiftung
Wer kennt sie nicht, die Bildergeschichten Vater und Sohn von e.o. plauen? Stand im Deutschunterricht das Thema Bildergeschichte auf dem Lehrplan, war es zumeist eine von Vater und Sohn, die zur Beschreibung als Aufgabe gegeben wurde.
Der freche Kleine mit dem schwarzen Schopf und der scheinbar strenge, sehr liebevolle Vater, ein Kindskopf mit einer Kinderseele.
Bild: Die vergessenen Rosinen (C) Erich Ohser – e.o.plauen Stiftung
Bisweilen hat man „Vater und Sohn“ auch aus den Lehrplänen verbannt, weil man die vermeindlichen Erziehungsmaßnahmen als zu streng und nicht mehr zeitgemäß empfand. Blickt man jedoch mit einem scharfsinnigen Auge auf die Zeichnungen, dann verbirgt sich dahinter – wie bei Pumuckl und Meister Eder – ein liebevoller und verständisvoller Vater. Manchmal vertauschen sich die Rollen, und Sohn wird zum Lehrmeister, der Vater zum liebevollen Kindskopf. So ist dieser sich kümmernde Vater ein sehr zeitgemäßer Vater. Zeitgemäß in der heutigen Zeit und nicht in der Zeit des Nationalsozialismus, wo man Männer für den Krieg stellen wollte und nicht für eine gemeisame Kuchenbackaktion von Vater und Sohn.
Vater und Sohn liefern Anleitungen fürs Leben, sie sind erfinderisch und finden Lösungen für vermeintlich unlösbare Situationen. Der Kuchen steht im Ofen, duftet fast fertig und – oh Schreck – das Päckchen Rosinen steht noch auf dem Tisch. Wie lässt sich das wieder gut machen? Klar, man nimmt sich das Luftgewehr von der Wand und schiesst sie in den Kuchen hinein. Nur dafür sind Gewehre da.
Vater und Sohn kennt man, den Autor oft nicht mehr.
Hinter dem Pseudonym e. o. plauen verbirgt sich der Künstler Erich Ohser. Er gab sich diesen Künstlernamen, weil sein bürgerlicher Name für die Nationalsozialisten verbrannt war. Unter dem Pseudonym e.o. plauen konnte er wieder veröffentlichen. Seinen bürgerlichen Namen versteckte Erich Ohser 1934 in den Initialen e. o. und fügte nach dem Vorbild von berühmten Kunstschaffenden, wie etwa Leonardo da Vinci, seinen Heimatort Plauen als Namensanhängsel kleingeschrieben an. Wegen seiner NSDAP-kritischen Karikaturen im politisch-literarischen Magazin Neue Revue und der sozialdemokratischen Zeitung Vorwärts hatten ihm die nationalsozialistischen Machthaber den Eintritt in den Reichsverband der Deutschen Presse verweigert. Ohne diese Mitgliedschaft konnten Pressemitarbeitende ab 1933 nicht mehr veröffentlichen. Nur durch das Zugeständnis unter Pseudonym und nicht mehr politische Zeichnungen zu veröffentlichen, konnte Ohser weiter publizieren. Am Ende bezahlte er aber doch für seine aufrechte Haltung mit dem Leben.
Erich Ohser zeichnete auch Karl Valentin und Valentin widmete diesem das Artefakt Vater und Sohn, ein kleiner und ein großer zusammengeklappter Regenschirm nebeneinander, in seinem Panoptikum. Beide verfügten über eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, die ihr Werk prägten.
Erich Ohser war Zeitgenosse, Namensvetter, Weggefährte und Freund Erich Kästners. Ein weiterer Erich, der Journalist und Redakteur Erich Knauf, ebenfalls Freund von Ohser und Kästner, fand gemeinsam mit Ohser 1944 den frühen Tod durch das Regime der Nationalsozialisten.
In der Ausstellung nähert sich der Künstler Steffen Haas über das ausgewählte Werk Erich Ohser mit dem Blick eines Zeichners. In Auswahl und Themensetzung zeigt er das gleiche Fingerspitzengefühl wie Ohser für seine Bildergeschichten.
In der Edition Valentin-Karlstadt-Musäum im Allitera-Verlag erscheint das Begleitbuch
Die vergessenen Rosinen. Ausstellung und Begleitbuch entstanden in Kooperation mit der Erich Ohser – e.o.plauen Stiftung in Plauen.
Es war wieder ein großes Fest! Vielen DANK an alle KünstlerInnen fürs kostenfreie Mitmachen, an das Team des Münchner Volkstheaters für die großartige Unterstützung und alle, die gekommen sind, um einen wunderbaren Vormittag zu erleben und die Saubande mit ihrer gekauften Karte zu unterstützen.
Saubande Matinée 2023
DAS PROGRAMM
Maria Hafner und Florian Burgmayr
Bele Turba mit dem Stück „Weltuntergang“ von Karl Valentin
Maxi Schafroth
Bele Turba und Caro Matzko stellen die Sieger des Saubanden-Wettbewerbs „Valentinesk weitergedacht“ vor
Mathias Kellner
Johanna Bittenbinder und Heinz-Josef Braun mit Texten von Maria Peschek
PAUSE
Eva Karl-Faltermeier
Manuel Kuthan an der Zither
Ilse Neubauer mit Texten und Geschichten zu Liesl Karlstadt
Sabine Rinberger und Caro Matzko mit dem Saubandentalk
Helmfried von Lüttichau
Widersacher aller Liedermacher
Wir danken unserem „Strukturhasen“ Caro Matzko für ihre wunderbare Begleitung durch den Vormittag.
Und hier noch eine Galerie mit vielen Eindrücken von der Matinée und einem großen Dank an den Fotografen Dieter Schnöpf.
"Strukturhase" Caro Matzko führte charmant und souverän durch den Vormittag