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Wiggerl Greiner: Ein Meister des Münchner Humors

Die Ausstellung im Innenhof des Isartors zeigt die vielfältigen Talente von Wiggerl Greiner und würdigt das breite künstlerische Schaffen einer der engsten und besten Freunde von Karl Valentin.

Ludwig Greiner war der beste Freund von Karl Valentin, sein Grafiker, sein Bühnenbildner und sein Theatermaler. Zu fast allen Szenen Valentins schuf er Plakate und Zeichnungen. Greiners Humor war höchst inspirierend. Zu allen Ideen Valentins hatte er die passenden Einfälle. Ein Leben lang befruchteten sich die beiden gegenseitig.
Der Archivar des Valentin-Karlstadt-Musäums und Kurator der Ausstellung, Andreas Koll, hat bereits in einem früheren Blog-Beitrag eine bezeichnende, sehr amüsante, Anekdote zur Freundschaft der beiden beschrieben.

Die aktuelle Hofausstellung widmet sich den großen Leidenschaften von Wiggerl (Ludwig) Greiner: das Zeichnen und die Musik

Er arbeitete als Gastwirt, Illustrator für Zeitschriften und Werbeanzeigen, Kulissenmaler und Ausstatter für Theater und Film, gestaltete Gaststätten und entwarf und baute Faschingswägen. Daneben trat er als Unterhaltungsmusiker auf und komponierte und textete eigene Lieder.
Greiners Wesen war geprägt durch einen unverwüstlicher Humor. Er verstand es allen Lebenslagen, waren sie noch so schwierig, eine komische Seite abzugewinnen.

Ludwig Greiner gilt als „Erfinder“ des Karl Valentin. Er schlug ihm vor als Karikaturkomiker aufzutreten. Therese Greiner nähte das dazu passende Kostüm und Wiggerl gestaltete Valentins erstes Plakat. Mit der Figur „Der arme hagere Mann“ schaffte Karl Valentin den Durchbruch und wurde zum Star.

Es gibt viel zu entdecken im Innenhof und viel zu geniessen bei einem anschliessenden Kaffee im Turmstüberl.

Einen kleinen Einblick in die Ausstellung finden Sie hier:

Ludwig und Therese Greiner, 1908
Ludwig Greiner, Unterhalter an der Front, als „De gscheert Katl“, 1917
Eines der ersten Plakate für Karl Valentin (L. Greiner)
Plakat zu Karl Valentins Szene „Sturzflüge im Zuschauerraum“ (L. Greiner)
Zeichnung: Bayerischer Roboter „Der Knödeldreher“ (L. Greiner)
Zeichung: "Ziehharmonika Auto" (L. Greiner)
Zeichnung: "Münchner Hauptbahnhof" (1932 L. Greiner)
Zeinchnung: "nicht lesen" (L.Greiner)
Gastätte von Greiners Vater mit Hanteln (L. Greiner)
Wie der Steyerer Hans (re), so war auch Ludwig Greiners Vater ein " Münchner Schwerathlet"

Karl Valentin und sein Freund Ludwig Greiner

Valentin und sein Freund Greiner gingen in der Ohlmüllerstraße ums Eck zum Mariahilfplatz, wo ein alter Eisenhändler hinter einem eisernen Zaun sein verrostetes Blech und Eisengerümpel aufgestapelt hatte. Valentin spähte hinein. Er hörte den Eisenhändler im Häusl im Zimmer herumkruschten. “Dem häng ma sei Zauntürl aus und stell mas auf sei Wag.” Gesagt getan. Der Eisenhändler erschien. „Was machts denn ös, fragte er.” “A alts Eisen verkafa (verkaufen)“, sagte Valentin. “So arostigs Glump kaf i net gern, außer i muaß Euch fürn Rost was abziagn.  Dem Gwicht nach sinds 1 Mark 20.  Da Rost wegga dann  kriagns no 80 Pfennig.” Da sagte Valentin: “A Markl is gwieß net z’ teuer. Sonst tragn ma’s wo anders hin”. “Nu damit’s a Ruah gebt’s, da habt’s a Markl und verschwinds.” Als wir Zwei eine halbe Stunde später wieder vorbeigingen, stand der Eisenhändler schon heraus, zog höflich den Hut. “Meine Herrn, dös geht a, das mir so was passiern ko. Hab i des Haus scho zwanzig Jahr und kaf (kauf) mei eigens Gartentürl und ziag an Rost a no ab. S’nächstemal stell ma halt mein Häusl zamt da Tür auf d’Wag und verkaff ma’s wieder, dann könnts d’Wanz’n glei abziagn.”

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