Sonderausstellung im Musäum – verlängert bis 10. April 2018
Am 6. April 1935 versuchte Liesl Karlstadt sich das Leben zu nehmen. Es folgten schwere Jahre, geprägt von langen Aufenthalten in Kliniken und Rehabilitation, von Gehversuchen und Rückschlägen. Ihre Verzweiflung spiegelt sich in Briefen aus der Zeit. Valentin konnte sie oft nicht mehr ertragen, aber auch nicht aufgeben.
Nach einem erneuten Zusammenbruch im April 1939 und einer darauffolgenden schweren und langwierigen Erkrankung, begann sie sich von ihm zu lösen. 1941 und 1943 erholte sie sich im Gebirge. Auf Wanderungen freundete sie sich mit Soldaten auf der Ehrwalder Alm an und tat als einziger weiblicher „Mulitreiber“ in Uniform auf der Alm Dienst. In der Gemeinschaft mit den Soldaten und im Einklang mit den geliebten Bergen, erholte sie sich von den Strapazen. Das Kriegsende erlebte sie in München.
Brigitte Eriksson (geb. Lorenzer), die inzwischen verstorbene Tochter von Norma Lorenzer, übergab die teils sehr persönlichen Briefe von Liesl Karlstadt an ihre Mutter dem Valentin-Karlstadt-Musäum. Diese Quelle war auch Verpflichtung für uns Liesl Karlstadts schwere Jahre anlässlich ihres 125. Geburtstags zu beleuchten.
Seit dem 20. Februar 2018 präsentieren wir dazu im Liesl-Karlstadt-Kabinett eine Rötelzeichnung, die Olaf Gulbransson von Liesl Karlstadt um 1940 anfertigte. Sein Enkel, der Donald-Duck-Zeichner Jan Gulbransson, schenkte das intime Portrait diese Woche dem Valentin-Karlstadt-Musäum.