Das Isartor – immer anders
Die neue Ausstellung im Innenhof des Isartors ist auch – immer offen.
Vom Bollwerk bis zum Museum. Die Hofausstellung von Sabine Rinberger und Andreas Koll zeigt die wechselvolle Geschichte des Münchner Stadttors und wagt einen Blick in die Zukunft.
Viele Gesichter zeigte das Isartor im Laufe seiner bewegten Geschichte: Stadttor, Bollwerk als Teil der Stadtmauer, Zollstation, Ruine, Nationaldenkmal, Taubenfriedhof, Verkehrshindernis, Parkplatz, Volkshochschule, Museum. Seine Nutzung und Aussehen waren stets im Wandel.
In all den Jahrhunderten gab es für das Isartor viele Pläne, mehrmals sollte es sogar abgerissen werden. König Ludwig I. rettete es 1832 höchstpersönlich vor einem Abriss und ließ es durch Friedrich von Gärtner zum bayerischen Nationaldenkmal umgestalten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark zerstörte Bauwerk notdürftig wiederaufgebaut.
1959 zog das Valentin-Musäum ein. Der Kunstmaler Hannes König richtete es mit Hilfe von Künstlerfreunden ein. Bis heute passt das Isartor als Ort des Valentin-Karlstadt-Musäums mit seinen verwinkelten Gängen zum schrägen Denken der Protagonisten Karl Valentin und Liesl Karlstadt.
Zu den Olympischen Spielen 1972 erlebt die Stadt einen beispiellosen Umbau. Das gesamte Umfeld des Isartors wurde umgestaltet, die S-Bahn unter das Tor gegraben. Erneut stand ein möglicher Abriss des Stadttores zur Diskussion. Doch die Stadt München entschloss sich zur umfangreichen Generalsanierung und beauftrage Spezialisten aus Warschau mit der Restauration des Isartores. Auch das Museum wurde im Zuge dieser Maßnahme erweitert, der Nordturm hierfür erschlossen und über einen neuen Wehrgang zugänglich gemacht.
Neue Anforderungen brauchen ein zeitgemäßes Isartor
Das Valentin-Karlstadt-Musäum steht als Wahrzeichen und Sinnbild für Münchner Humor, Identität, Lebensart und Lebensphilosophie. Lange Zeit privat geführt, ist es seit 2018 in den Händen der Stadt München. Zunehmend und dringlicher stellen sich an das Isartor Anforderungen eines modernen Museumsbaus – vom Brandschutz bis zur Inklusion. Diversität und Teilhabe für alle ist heute ein Selbstverständnis einer aufgeschlossenen Stadtgesellschaft. Gleichzeitig sollen die Windungen eines Valentin‘schen Gehirns im Musäum sichtbar und spürbar bleiben. Die Ausstellung im Innenhof stellt den Wandel des Isartors in Funktion und Aussehen dar, zeigt mögliche Wege der Ertüchtigung in ein zeitgemäßes Museum und räumt mit so manch verklärender Sichtweise auf das Gebäude auf.
Weiter Bilder zum Isartor im Wandel der Zeit: