Von Bele Turba
Karl Valentin wurde einmal gefragt, warum er sich immer Nasen ins Gesicht klebt und Perücken aufsetzt, wenn er auf die Bühne geht. Er antwortete: „Ich möchte nicht, dass mich Bekannte erkennen.“ Auch Liesl Karlstadt an seiner Seite war oft bis zur Unkenntlichkeit maskiert, z. B. als Kapellmeister im Stück „Die Orchesterprobe“. Jetzt kann ich nach ca. 250 Auftritten in Kostüm und Maske des Kapellmeisters in eben jenem Stück nachfühlen, welche Besonderheiten es hat, so völlig entstellt auf die Bühne zu gehen.
Aus meiner Sicht bietet eine solche Veränderung eine ungeheure Möglichkeit sich in der Rolle auszuleben, sozusagen mit der Maske den Schalter umzulegen und einzutauchen in den anderen Menschen, in diesem Fall den Mann, der da plötzlich im Spiegel auftaucht. An dieser Stelle sei gesagt, dass es für mich als Frau einen besonderen Reiz hat einen Mann zu spielen, die weibliche Zurückhaltung, das Harmoniebedürfnis und das hübsch sein wollen/sollen, hat hier einmal Pause. Beglückend und befreiend zugleich. Und wenn ich nach der Vorstellung die Garderobe verlasse, kann ich mich völlig inkognito unters Volk mischen. Manchmal ganz interessant die Gespräche des Publikums mitzuhören…
Zur Verdeutlichung eine kleine Anekdote: Zum Start des Valentin Karlstadt Theaters haben wir ein Werbevideo produzieren lassen, bei dem ein Ausschnitt aus der Orchesterprobe zu sehen war. Als ich dies meiner Mutter gezeigt habe, sagte sie: „Ja, das ist ja sehr schön, aber wo kommst du da vor?“ Ein bisschen was muss natürlich getan werden, um eine solche Metamorphose hervorzurufen und wie das genau geht, möchte ich einmal zeigen:
Weitere Masken gibt es…